Am Sonntagmorgen den 18. Juni begann meine Reise nach Finnland, wo ich mein 8-Wöchiges Praktikum antreten musste. Nach zwei Flügen und zwei Zugfahrten erreichte ich 9 Stunden später mein Ziel Kouvola, eine 85.000 Einwohner große Stadt im Süden Finnlands. Bei meiner Ankunft am Bahnhof begrüßte mich eine freundliche Dame, meine finnische Ansprechpartnerin Auli. Zuerst fuhr sie mich zu meiner Unterkunft und zeigte mir dabei auf dem Weg die recht kleine, aber vielfältige Innenstadt. Von meiner Unterkunft war ich sehr überrascht. Mir wurde eine großflächige Wohnung mit einer Küche, einem Bad, 4 Schlafzimmern und einem riesigen Wohnzimmer zur Verfügung gestellt. Drei der Schlafzimmer waren jedoch für mich nicht zugänglich, da normalerweise bis zu 4 Personen sich eine solche Wohnung teilen. In Finnland waren gerade Sommerferien, weshalb das Wohnheim, welches zur danebenliegenden Schule gehört, gerade nicht bewohnt war. Nur zwei französische Austauschschülerinnen wohnten auch vorübergehend hier. Nachdem ich mich im Wohnheim eingerichtet hatte, zeigte mir meine Betreuerin Auli noch die nähere Umgebung. Der naheliegende Supermarkt lag ca. 200 Meter vom Wohnheim entfernt. Auli stellte mir auch netterweise ein Fahrrad zur Verfügung, so dass ich die Ortschaft erkunden und zur Arbeit gelangten konnte.
Am nächsten Tag begann dann mein achtwöchiges Praktikum bei Plus Verkot, einer IT-Firma in Kouvola. Mit insgesamt 6 Mitarbeitern, die mich sehr herzlich empfangen haben. Ich arbeitete gemeinsam mit Mitarbeitern in der sogenannten Abteilung für Entwicklung und Gestaltung. Das Arbeitsverhältnis war super, meine Mitarbeiter interessierten sich sehr für Deutschland, unsere Kultur und für die Unterschiede zwischen unseren beiden Ländern. Ein Mitarbeiter lernte sogar die deutsche Sprache mehrere Jahre lang und wollte täglich seine Deutschkenntnisse verbessern.
Meine beiden direkten Kollegen zeigten mir oft in den Mittagspausen Kouvola und seine Umgebung, statteten mich mit dem Nötigsten aus und zeigten mir viele neue Programme, mit denen ich mich auch nach Feierabend auseinandersetzte.
Die Kommunikation war überhaupt kein Problem, da alle Mitarbeiter ausgezeichnet Englisch sprechen. Generell sprechen hier viele Menschen sehr gut Englisch und somit war eine Verständigung auch beim Einkaufen gar kein Problem.
Kouvola ist eine sehr schöne Stadt, es gibt sehr viel Natur, schöne Seen und freundliche Menschen. Während sich meine Klassenkameraden in Deutschland bei Höchsttemperaturen und in kurzer Hose abrackerten, konnte ich bei den im Durchschnitt gerade mal 19 °C schon fast meine Winterjacke anziehen. Leider war das Wetter auch sehr launisch, was bedeutete, dass ich oftmals zum Einkaufen bei herrlichster Sonne losging und klitschnass ankam.
Rückblickend kann ich nur jedem empfehlen, ein solches Auslandspraktikum zu absolvieren, sollte sich die Möglichkeit ergeben. Einerseits konnte ich meine Sprachkenntnisse durch dauerhaftes Englisch sprechen verbessern, andererseits konnte ich mich auch persönlich weiterentwickeln, da ich acht Wochen komplett auf mich allein gestellt war. Zusätzlich durfte ich viele nette Menschen kennenlernen und ein hoch interessantes Land bereisen. Abschließend kann ich sagen, dass ich sehr froh bin, mich für ein Auslandspraktikum entschieden zu haben.